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Drei spannende Tage REHAVISTA Care liegen hinter uns


Die Türen sind geschlossen und drei spannende Messetage REHAVISTA Care liegen hinter uns. Bereits zum zweiten Mal setzten wir auf das Konzept von virtueller Messe mit angeschlossenem Kongress. Einer unserer Wege mit Ihnen auch in besonderen Zeiten im persönlichen Austausch zu bleiben.


Erfreulich viele BesucherInnen fanden den Weg in unser Foyer und informierten sich auf dem REHAVISTA Stand und den achten Ständen unserer PartnerInnen über das vielfältige Portfolio an Hilfsmitteln und Dienstleistungen. Zusätzlich fand an allen Messetagen ein abwechslungsreiches Kongressprogramm zu jeweils unterschiedlichen Themenschwerpunkten rund um die Unterstützte Kommunikation (UK) statt.



Neuheiten in unserem Produktsortiment


Am ersten Messetag standen Neuheiten in unserem Produktsortiment wie das Grid Pad mit Alea Augensteuerung und dem symbolbasierten Vokabular Super Core auf dem Programm. Der Hersteller Smartbox nutzte zudem die Gelegenheit sich auf der Messe persönlich vorzustellen. Mit der Luminea Lichtinsel präsentierten wir ein weiteres Mitglied aus der Multisensory-Familie für kleine oder vielseitig genutzte Räume. Im Bereich Umfeldsteuerung erweitern ab sofort Control+ und GEWA One unser Angebot für mehr Selbstbestimmung. Einen Ausblick auf das, was bald kommt, vermittelte das Update des bewährten Logopads.

UK-ExpertInnen in eigener Sache 

Am zweiten Messetag „UK Biografisch“ wollten wir wissen, wie AnwenderInnen von Hilfsmitteln zur UK mithilfe der Kommunikationsgeräte ihren Alltag meistern. Dazu standen in unserer Mediathek eine Reihe von Videos spannender UK Persönlichkeiten bereit und wir befragten live zwei AnwenderInnen.

Eine davon ist Wiebke Braach. In einem beeindruckenden Interview berichtete die 43-jährige an ALS erkrankte Lehrerin, wie sie mit ihrem Tobii I-16 mit Augensteuerung während des Lockdowns den Schulalltag ihrer vier Kinder managte. Die vierfache Mutter unterstrich im Interview ihren großen Wunsch nach einem normalen und respektvollen Umgang mit ihr und ihrer Erkrankung: „Ich bin immer noch ich, nur mit weniger Muskeln.“ Sie stelle immer wieder Berührungsängste fest.  Dass sie sich von der Diagnose ALS nicht hat unterkriegen lassen und weiterhin Pläne für die Zukunft schmiedet, davon zeugt der bevorstehende Umzug der Familie in ein restauriertes Fachwerkhaus.

Als weiteren Interviewpartner stellten wir den 17-jährige Maxi Kaffl vor. Maxi besucht die inklusive Schule Oberaudorf-Inntal Als erstes Etappenziel in seiner bisherigen Schullaufbahn meisterte er mit seinem Tobii, den er per Augensteuerung steuert, erfolgreich seinen qualifizierten Hauptschulabschluss. Damit ist für Maxi aber noch lange nicht Schluss. Als nächstes Ziel möchte der 17-Jährige seinen Mittelschulabschluss ablegen und anschließend eine Ausbildung absolvieren. Der Sprachcomputer gehört in der Schule und im Kontakt mit seiner Clique immer dazu. Maxi kommuniziert bereits seit seinem dritten Lebensjahr mit einer Kommunikationshilfe. „Ich fühl mich frei mit dem Computer“, betont er.

Recht auf Kommunikation und Teilhabe für alle - die Diskussionsrunde

In unserer Diskussionsrunde mit VertreterInnen der Vereine AKUK! e.V., Angelman e.V., Chance zum Leben - ALS e.V., und rehaKIND e.V. ging es um das Recht auf Kommunikation und Teilhabe für alle. „Unterstützte Kommunikation sollte nicht infrage, sondern zur Verfügung gestellt werden!“, betonte Martina Neubauer, 1. Vorsitzende des Vereins Chance zum Leben-ALS e.V. gleich zu Beginn. Alle Beteiligten hoben die große Bedeutung von UK-Hilfsmitteln für eine verbesserte Lebensqualität hervor.  Ein weiterer wichtiger Aspekt für mehr Teilhabe komme der Selbsthilfe zu, darin waren sich alle TeilnehmerInnen einig. Der Erfahrungsaustausch mit anderen Betroffenen böte die große Chance vom Wissen anderer zu profitieren. Besonders Social Media weise eine große Bandbreite an Selbsthilfegruppen auf. „Allein kommt man nicht weiter, man benötigt ein Team, um sich gegenseitig zu stärken. Kämpft für die Rechte eurer Kinder!", hob auch Corina Fox-Wiese vom Selbsthilfeverein Angelman e.V. die besondere Bedeutung des Austausches hervor. Für das Vernetzen von Betroffenen und ihre Angehörigen halten die Vereine Kontaktadressen zu bestehenden Selbsthilfegruppen bereit.

Weiterhin forderten die Beteiligten die Sichtbarkeit von UK im Alltag zu verbessern. Eine Computerstimme sollte ebenso normal werden wie UK-Tafeln auf Spielplätzen, die Susan Richter von AKUK! e.V., selbst Mutter einer Tochter mit Rett-Syndrom forderte. Bürokratische Hürden müssten abgebaut werden:  „Wir können es uns in unserer Gesellschaft nicht erlauben, Kinder und junge Menschen liegenzulassen und Familien mit (Anm.: Hilfsmittel)-Ablehnungen zu zermürben. Man muss laut und lästig sein, um gehört zu werden und das ist bei Menschen, die sich nicht lautsprachlich ausdrücken können, noch mal schwieriger", unterstrich Christiana Hennemann, Geschäftsführerin von rehaKIND e.V..  

Jeder müsse dort abgeholt werden, wo er stehe, lautete der einhellige Tenor der TeilnehmerInnen. Das Vertrauen in die Notwendigkeit von UK-Hilfsmitteln könne durch gezielte Aufklärung gestärkt werden. Zeit sei dabei ein entscheidender Faktor: Weder dürften Kinder in ihrer Entwicklung durch eine zu späte Bereitstellung von passenden Hilfsmitteln ausgebremst werden, noch sollten Menschen mit progredienten Erkrankungen ihre verbliebene Kraft und Zeit mit dem Kampf um eine adäquate Versorgung vergeuden müssen. „Gerade Zeit ist etwas sehr Kostbares“, unterstrich Martina Neubauer die besondere Bedeutung schneller Entscheidungen für Menschen mit ALS.

Für mehr UK Wissen

Am letzten Messetag lag der Schwerpunkt auf den verschiedenen Möglichkeiten UK Wissen auszubauen. Treffpunkt dafür war unser Marktplatz der UK-Fortbildungen auf dem verschiedene AnbieterInnen ihre Weiterbildungsprogramme rund um die UK präsentierten. 

Den Abschluss der Messe bildete unser Messe-Spezial „Mit LeO ins Wochenende“, bei dem drei Online-Lehrgängen als besondere Aktion zum Preis von einem besucht werden konnten. Das Angebot stieß auf eine hohe Resonanz. „Wir waren beeindruckt und sehr erfreut über die vielen interessierten TeilnehmerInnen, die sich mit zahlreichen Fragen aktiv in das Seminargeschehen einbrachten – bis in den Freitagabend hinein“, erklärte Marketingleiterin Mareike Köhler.  

An dieser Stelle geht ein großes Dankeschön an alle Beteiligten vor und hinter der Kamera. Ohne Sie/Euch wäre eine solche Veranstaltung nicht möglich gewesen.







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